verdeutlichen den Januskopf des Prinzipats: Einerseits bewegen sie sich im Rahmen der Ehe- und Sittengesetze, mit denen Augustus die Ideologie der wiederhergestellten Republik bedient. Dennoch haben die antiken Autoren von keiner anderen Frau aus den Familien der aristokratischen Elite Roms ein so widersprüchliches und zwiespältiges Bild gezeichnet wie von ihr: Das Urteil schwankt zwischen zwei Polen, die gegensätzlicher nicht sein können: Skrupellose Intrigantin und Machtpolitikerin, die auch vor Giftmord nicht zurückschreckt. schloss sich Claudianus der Partei der Caesarattentäter an, trat 43 v. Chr. folgende Sonderrechte verliehen: Losgelöst vom Amt des Volkstribunen sollte die „Heiligkeit“ Octavians und nun auch Livias sowie Octavias in dieser neuen Form die Unantastbarkeit und religiöse Weihe des Monarchen und seines Hauses symbolisieren; denn erstmals war dem Diktator Caesar 44 v. Chr. Chr.). [5] Wie es allgemein üblich war, erhielt seine Tochter, die nach der Adoption geboren wurde, den Familiennamen des neuen Geschlechts als Name: Livia, mit dem Beinamen in der zärtlichen Koseform Drusilla. Von ihrem Enkel, Kaiser Claudius, nach ihrem Tod zur Göttin erhöht, wurde sie ab 42 n. Chr. ), Louvre Paris, zu erkennen. [137] Der griechische Historiker Cassius Dio spricht in diesem Kontext von ihr als einer Autokratrix („Selbstherrscherin“), indem er den lateinischen Kaisertitel Imperator in das weibliche Geschlecht umwandelt und ins Griechische überträgt. Als historisch gesicherte Tatsache berichtet Sueton lediglich, dass Livia Drusus im dritten Monat nach der Heirat mit Augustus – zu diesem Zeitpunkt war sie bereits schwanger – zur Welt gebracht hat. [95] Und der Princeps trug Gewänder, die unter Aufsicht seiner Frau im eigenen Haus hergestellt worden waren. Der Triumvirat wird als eine „Dreier-Diktatur“ definiert, weil das Volk mit der Lex Titia die gesamte Gewalt über die Res publica und das römische Weltreich in die Hände der Triumvirn gelegt und sich damit selbst entmachtet hatte. Frauenporträts, BeitrESkAr 5 (Mainz 1983) 30 Cat. hatte sich Antonius faktisch von Octavia zu Gunsten seiner neuen Geliebten, der ägyptischen Königin Kleopatra, getrennt und damit den Bruch zwischen den beiden Triumvirn vorweggenommen. Als sein Kollege Lepidus ihm die Insel streitig machte, erreichte Octavian durch geschickte Agitation, dass dessen Truppen zu ihm überliefen. Winkes, Rolf. Januar einweihen ließ, so verfolgte er damit zweifellos eine dynastische Absicht, weil der 30. Sie beantragten durch ihren Provinziallandtag einen Tempel für Tiberius, seine Mutter (Livia) und die Gottheit des römischen Senats. [101] Der Tempel wurde am 11. Außerdem merkt er an, dass sie durch eine aufwendige Ausstattung auf die Bedeutung des Tempels aufmerksam machen wollte. In diesem Zusammenhang gewinnt der Befund an Bedeutung, dass im Westen keine Münzen mit dem Porträt Livias vor der Regierungszeit des Tiberius existieren. Zu den Tatsachen von großer historischer Bedeutung gehört, dass Livia bis zu ihrem Tod 29 n. Chr. Livia wird auf diesen Münzen in der Ikonographie einer ptolemäischen Königin porträtiert und verschiedenen Göttinnen wie z. Image and Empire, New … B. an Vesta oder Demeter, ist hier ebenfalls üblich. Von Livia stammen vier Kaiser ab: Sie war die Mutter des Tiberius, die Großmutter des Claudius, die Urgroßmutter Caligulas und die Ururgroßmutter Neros. Es wirkt bruchstückhaft noch in die spätere Überlieferung des Cassius Dio und Sueton hinein. in Rom), meist nur kurz Livia genannt, war die langjährige dritte Ehefrau des römischen Kaisers Augustus. Diese Wende trat ein, als es Octavian gelang, mit dem Sieg über Antonius und die ägyptische Königin Kleopatra VII. Januar 27 v. Chr. Wie die neue Staatsordnung des Augustus ewig bestehen soll, so wurden auch die Bilder der Herrscherfamilie alterslos gestaltet und Livias Porträt dem ihres Ehemannes angeglichen. So tief ging der Bruch zwischen Mutter und Sohn, dass Tiberius sogar die offizielle Erhöhung Livias zur Gottheit, die der Senat vorgeschlagen hatte, verweigerte. [4] Nach der Adoption führte Livias Vater den Namen seines Adoptivvaters Marcus Livius Drusus und fügte den Beinamen Claudianus an, der auf seine patrizische Herkunft hinwies. durch zusätzliche Sonderrechte erweitert, nachdem Octavian das Konsulat niedergelegt hatte. Livia wurde folglich mit der Göttin Vesta identifiziert, die sie bereits zu Lebzeiten auf einer Inschrift von Lampsakos verkörpert hatte. Sie ist meine Frau. Sie übernimmt im Osten allgemein und in Ägypten speziell die übliche Funktion einer Königin bzw. [117] Von 6 v. Chr. Find books So sind das Solarium Augusti wie die Ara Pacis zwei zentrale Bestandteile eines Bautensystems, das eindeutig dynastisch-monarchische Vorstellungen betont. Vollenweider, Marie-Louise. Mit ihrem Anteil am Vermögen des Augustus stieg sie zur reichsten Frau Roms auf. Another opinion, In seiner Verzweiflung über die Niederlage und ohne Hoffnung auf eine Zukunft stürzte sich Claudianus in seinem Zelt ins Schwert. Die Liste der römischen Kaiser der Antike enthält alle Kaiser des Römischen Reiches von Augustus, der 27 v. Chr. Im Jahr 45 v. Chr. Livia Drusilla (* 30. [96] Sie wollte dem Ideal der altrömischen mater familias, wie es Augustus’ Erneuerungsprogramm und der Ideologie der wiederhergestellten Republik entsprach, so nahe wie möglich kommen. November 1966 in München (Haus der Kunst.)" Mit Ausnahme des Konsulats bekleidete Augustus keine weiteren republikanischen Ämter und bekam Jahr für Jahr einen neuen Kollegen von der Volksversammlung (Comitia Centuriata) zugewählt, der ein Veto gegen seine Entscheidungen hätte einlegen können. Januar 42 n. Chr. Im Rahmen der augusteischen Propaganda der wiederhergestellten Republik wirkte sie seit 27 v. Chr. September 36 errang Octavian bei Naulochos einen vollständigen Sieg über Sextus Pompeius und eroberte Sizilien. (note 6), p. 31 If., 349. August 14 n. April 13 v. Chr. Aber die Reliefbilder und besonders der große Prozessionsfries, auf dem der Princeps und seine Angehörigen beim Gründungsopfer dargestellt sind,[80] machen dennoch den Friedensaltar zum eindrucksvollsten Denkmal der neuen Dynastie. Der Dichter hat den entscheidenden Aspekt ihrer Baupropaganda wiedergegeben. zu verbinden, als man Livia zur Reichsmutter zu stilisieren begann. [41] Hier kündigte sich in der Tat eine Entwicklung an, wie die herrschende Familie bald allein das gesamte Volk repräsentierte und schließlich an seine Stelle trat. Caligulas Schwestern, die als erste lebende Frauen mit Namen abgebildet werden, sind zugleich als Personifikationen von Gottheiten, gleichsam stereotyp statuarisch und entindividualisiert dargestellt und durch die mitgeführten Attribute ausgewiesen. Dem von ihr gezeichneten Bild entspricht genau der Eintrag in der spätrepublikanischen Spruchsammlung des Publilius Syrus (85): „Eine sittsame Frau beherrscht den Gatten durch Gehorsam“. Graves hat die Charakteristik Livias für mehrere Generationen regelrecht auf die Rolle der Giftmörderin und vom Ehrgeiz zerfressenen Potentatin zementiert, in deren Händen die wahre Macht der res publica restituta zusammenläuft: „Augustus herrschte über die Welt, aber Livia herrschte über Augustus.“[166] In die gleiche Richtung weist das negative Urteil von Golo Mann. Wenn er aber im gleichen Jahr die Ara Pacis und das Solarium Augusti im Nordteil des Campus Martius am Geburtstag Livias, dem 30. [59], Statuen und Porträts: Die äußere Darstellung Livias als Kaisergattin und Mutter. zur Alleinherrschaft gelangten Princeps Augustus und schließlich als Mutter des zweiten Herrschers, ihres Sohnes Tiberius. Fittschen, Klaus, and Paul Zanker. In diesem Urteil sind sich die antiken Autoren einig: Valerius Maximus bescheinigt ihr insbesondere Keuschheit in der Öffentlichkeit (pudicitia). Das Liniennetz war so ausgerichtet, dass die Ara Pacis genau auf der Linie der Tagundnachtgleiche, der Herbst-Äquinoktien, lag. Als er bei diesem Fest Livia begegnete, verliebte er sich in sie. Von ihrem Enkel, Kaiser Claudius, nach ihrem Tod zur Göttin erhöht, wurde sie ab 42 n. Chr. 2 (1967), p. IV, ill. Hoffmann, Herbert. [76] Sie war schon 35 v. Chr. [1] Im Geburtsjahr Livias zählte der Januar noch 28 Tage, so dass sie wohl am 27. Sie weisen bereits auf die Amtsgewalt der Volkstribunen voraus, die seit 23 v. Chr. [61] Der erste uns bekannte Bildnistyp Livias mit einer solchen Frisur, der „Marbury Hall-Typ“, dürfte um 15 v. Chr. Chr.) [11], Livias Ehemann hatte sich zunächst wie sein Vater den Caesarmördern angeschlossen, vollzog dann aber eine Kehrtwende und erwies sich den Triumvirn als nützlich. Roman Portraits in the Getty Museum. Der Aufstieg des jungen Caesar Oktavian vom Triumvir zum Princeps und damit mächtigsten Mann des römischen Reiches war auch ihr eigener. [25] Die Heirat verstärkte enorm Octavians Basis in der alten Aristokratie. Schon die Fülle dokumentiert ihre herausragende Bedeutung für die Herrscherfamilie. Suetons Schilderung lässt sich kaum noch an Dramatik überbieten: Erst Claudius, Enkel des Tiberius C. Nero und der Livia, dritter Kaiser nach Augustus, ließ ihr knapp ein Jahr nach seinem Herrschaftsantritt am 17. Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 13 (1968), p. 209. 22. [52] Darin kam der republikanische Charakter der neuen Ordnung zum Tragen. You may view this object in Mirador – a IIIF-compatible viewer – by clicking on the IIIF icon below the main image, or by dragging the icon into an open IIIF viewer window. Roman Portraits: Aspects of Self and Society (exh. Chr. [106] Das beweist, dass Ovid diese Maßnahme in den größeren Zusammenhang des augusteischen Programms der Sittenerneuerung eingeordnet wissen wollte. Chamay, Jacques, Jiřì Frel, and Jean-Louis Maier. Unter diesen schwierigen Umständen verheiratete er sein einziges Kind, Livia, mit Tiberius Claudius Nero, einem entfernten Verwandten. [93] Am 20. [9] Δύο παλαιά άρθρα , το ένα του K. Wessel (Römische Frauenmfrisuren von der Severischen bis zur Konstantinischen Zeit, AA 1946-47, στ. The text on this page is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License, unless otherwise noted. Den Höhepunkt ihrer Macht erreichte sie um 22 n. Chr. Das positive Urteil über Livias Leben vermitteln vor allem die Quellen der augusteischen Zeit. Januar 58 v. 4, … Doch wurde dieser Sonderstatus nie institutionalisiert und mit politischem Einfluss ausgestattet. Noch bevor Livia ihr erstes Kind zur Welt bringen konnte, beging ihr Vater Selbstmord: Zwei Monate vor ihrer Niederkunft war es im September 42 v. Chr. beendete Octavian mit dem Sieg über Antonius und Kleopatra die Bürgerkriege und erfüllte damit den wichtigsten Auftrag der Lex Titia von 43 v. Chr. Am 16. Archäologischer Anzeiger 84, no. überragte ich alle übrigen an sozialer Ansehensmacht (Auctoritas), an Amtsgewalt (Potestas) aber besaß ich nicht mehr als die anderen, die auch ich im Amt zu Kollegen hatte.“ Die Verfassungswirklichkeit einer Monarchie bestand also seit 27 v. Chr. den Prinzipat begründete, bis Herakleios, dessen Herrschaftszeit 610–641 (ab 613 gemeinsam mit Konstantin III.) [171] „Die Ehe mit Livia Drusilla war ein politisches Bündnis mit den Claudiern, wenn auch nicht dies allein. bangte Livia um ihren erstgeborenen Sohn Tiberius, der sich nach einem Zerwürfnis mit Augustus nach Rhodos ins freiwillige Exil zurückgezogen hatte. In seinem Tatenbericht rühmt sich Augustus, er habe in seinem sechsten Konsulat (28 v. Durch ihre Bautätigkeit unterstützte sie die Gesetzgebung ihres Mannes zu Ehe und Geburtenrate. Zur Rezeption griechischer Götterbilder in der römischen Kunst (Saarbrücken 1997); P. Zanker, Eine römische Matrone ehrte Augustus Livia durch Privilegien, die ihre Mutterrolle stärker betonten: Im Rahmen seiner Ehe- und Sittengesetze[73] verlieh er ihr das ius trium liberorum, eine von ihm neu geschaffene Auszeichnung, die Müttern von drei lebendgeborenen Kindern zustand. Im Jahr 38 v. Chr. Mit dem tatsächlichen Datum der Eheschließung und der Geburt des Drusus hat er nichts zu tun. Grundlegend revidierte und erstmals vollständige Neuausgabe, hrsg. Sie waren vielfach künstlerische Meisterwerke, wurden jedoch selten aus rein künstlerischen Gründen erschaffen, sondern als wichtiges Mittel kaiserlicher Selbstdarstellung. [127] Der Dispens war in jedem Einzelfall nötig, um für die Frauen der Oberschicht, die gleichzeitig das ius liberorum hatten, die gesetzliche Möglichkeit zu schaffen, Erbin zu werden. cat. Januar zur Welt kam. Außerdem dienten sie dazu, aller Welt zu zeigen, wie Augustus Livia als höchste weibliche Repräsentantin dieser Familie ins Bild gesetzt sehen wollte, um den dynastischen Anspruch seines Hauses optimal zu propagieren. cat. Buchholz, K., Die Bildnisse der Kaiserinnen der severischen Zeit nach ihren Frisu-ren (193 – 235 n. Arata, F., ... Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom 3. [141], Im Jahr 25 n. Chr. Livia entschloss sich, das Federvieh aufzuziehen und den Zweig einpflanzen zu lassen; später brütete die Henne so viele Küken aus, dass die Villa noch zur Zeit Suetons „Zu den Hühnern“ hieß. Januar 38 v. Chr. Augustus hatte aus gutem Grund seinem Adoptivsohn, dessen menschenscheues und abweisendes Wesen ihm gut bekannt war, die populäre Livia zur Seite gestellt. Gaius 2,226,274; dazu mit den übrigen Quellenbelegen Broughton, So soll Livia, um ihrem Sohn und sich selbst zur Macht zu verhelfen, den Tod des, Golo Mann in einem Artikel von 1976 in der. Zunächst nahm er ihr „jeden Einfluss auf die öffentlichen Angelegenheiten, überließ ihr jedoch die Leitung der häuslichen Geschäfte“, wie Cassius Dio berichtet. [149] Spätestens seit 26 n. Dass Livia den Kult der Concordia, der Göttin des Familienlebens, so sehr am Herzen lag, entsprang ihrem Engagement für Ehe und Familie. και το άλλο του R. Delbrück (Porträts byzantinischer Kaiserinnen, R. M. 28, 1913, σ.329 κ.ε.) Und doch wird in der Übertragung und Verlängerung dieser Amtsgewalten durch Gesetz von Senat und Volk von Rom ein Stück Souveränität der Träger der alten Res publica (= Senatus populusque Romanus, SPQR) sichtbar. [112] Seneca beschreibt sie als eine Frau, die ihren Ruf aufs sorgfältigste hütete,[113] und Velleius betont, dass sie „in Herkunft, Sittsamkeit und Gestalt die glänzendste der Römerinnen“ war. Sie bestanden darin, zwei Söhne geboren und aufgezogen zu haben, die jetzt große militärische Erfolge in Germanien (Drusus) und Pannonien (Tiberius) errungen hatten. Der Boden des Liniennetzes bedeckte eine Fläche von 160 × 75 m, größer als es die des Augustusforums war. Kaiserinnen- und Prinzessinnenbildnisse, Mainz am Rhein 1983. Die Ehrenbeschlüsse des Jahres 9 v. Chr. noch gleichrangige Sonderstellung wich bald darauf einer absoluten Vorrangstellung Livias und des iulisch-claudischen Hauses gegenüber den Frauen aller übrigen republikanischen Adelshäuser. [175] Mit Verweis auf die schwierige Quellensituation und -armut schreibt Kunst eine Geschichte Livias eingebettet in eine kulturgeschichtliche Analyse des Frauenbildes dieser Epoche.[176]. Um ihr einen Teil seines Vermögens gesetzlich zukommen zu lassen, hatte Augustus noch zu Lebzeiten vom Senat beschließen lassen, dass seine Frau von der Lex Voconia befreit wurde. Dass die Ehe 52 Jahre bis zum natürlichen Tode des Augustus halten sollte, ist für die damalige Zeit außergewöhnlich, denn in den aristokratischen Kreisen wurden Ehen meist nicht auf Lebenszeit geschlossen, sondern waren ein bewährtes Mittel, um kurzlebige politische Bündnisse personal abzusichern. In krassem Gegensatz zu dieser offiziellen Politik, die faktische Position des Herrschers hinter einer republikanischen Fassade zu verhüllen, stand nun das Bemühen des Augustus, seinem Prinzipat dennoch eine dynastische Erbfolge zu implantieren. [139] Die Formulierung zeigt, dass Kaiserin Livia als gleichrangig mit Kaiser Tiberius eingeschätzt wurde. konnte Livia mit ihrem Gatten und ihrem Sohn nach Rom zurückkehren, nachdem die Triumvirn sich untereinander versöhnt und mit Sextus Pompeius im Vertrag von Misenum Frieden geschlossen hatten. [123] Kurz zuvor war das Testament eröffnet worden, dessen letzte Fassung Augustus am 3. Bibliography. Es waren ihre direkten Nachkommen, die sämtliche Herrscher der julisch-claudischen Dynastie stellten und zum Teil noch in ihrem Haushalt aufgewachsen waren. dezidiert von der domus Caesarum et Liviae[89]. Sie selbst wurde Priesterin des Divus Augustus. Der Gatte Livias hatte an Macht und Einfluss zu Marcus Antonius aufgeschlossen. Das Reich zerfiel jetzt in zwei Hälften: Im Osten regierte Antonius, der Westen war ganz in der Gewalt Octavians. [163] Oder: Verkörperung des Ideals der vorbildlichen Gattin und stets um das Wohl ihrer leiblichen Kinder wie Stiefkinder bemühten (Stief-)Mutter. Auch in den literarischen Quellen erscheinen die Haushalte von Augustus und Livia getrennt. K. Fittschen – P. Zanker, Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom 3. Als Livia drei Jahre später im Alter von 86 Jahren in Rom starb und im Augustusmausoleum beigesetzt wurde,[151] weigerte sich Tiberius, Capri zu verlassen und an der öffentlichen Bestattung teilzunehmen. Erwerbungen der Antikenabteilung 1961 - 1963. Zum anderen wird die Wirklichkeit der Monarchie deutlich hinter der republikanischen Fassade sichtbar; wenn nämlich Augustus die Ara Pacis Augustae am 30. So im Anschluss an Cassius Dio Baltrusch. 3. als faktische Monarchie in den Rechtsformen der Republik definieren.[54]. Sein Anteil an der Triumviralgewalt wurde auf die beiden verbliebenen Triumvirn übertragen. So muss bei allen politischen Motiven der Eheschließung auch gegenseitige Liebe und tiefer Respekt im Spiel gewesen sein. Munzbildnisse von Maximinus bis Carinus book title. So wurde sie in Antequaria (Anticaria) in der südspanischen Provinz Baetica als genetrix orbis (= Gebärerin des Erdkreises) kultisch verehrt. v. Friedrich W. Eschweiler und Hans G. Degen, Stuttgart 2003, S. 246. ), Im Schatten der Macht. Zur gleichen Zeit hat der Dramatiker Rolf Hochhuth in seiner historischen Erzählung: Livia und Julia. Im Kontrast dazu sieht Augustus seine magistratische Amtsgewalt stehen. Als Priesterin des Augustus weihte sie am 23. reformierte Caesar den römischen Kalender und fügte dem Januar drei Tage hinzu. Porträts der weiblichen Mitglieder des römischen Kaiserhauses (Pressath 2009). Das entsprach ganz und gar der dynastischen Absicht des Augustus. Google Scholar. Es muss noch ein politisches Kalkül hinzugekommen sein: Bei dieser Scheidung und Wiederverheiratung hat der Frontwechsel des früheren Antonius-Anhängers Claudius Nero zu Octavian eine bedeutsame Rolle gespielt. Römische Frauenporträts sind seit der Zeit der späten Republik zahlreich erhalten. Römische Kaisertabelle: Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie | Dietmar Kienast | download | B–OK. in dessen Haus zum ersten Mal zusammentrafen. Chr., und räumte ihr politischen Einfluss ein, denn er pflegte wichtige Fragen der Politik mit ihr zu besprechen und ihren Rat einzuholen. Diva Augusta genannt. Außerdem waren sie rechtlich den hoch angesehenen Vestalinnen gleichgestellt. Zu den Porträts des Tiberius Claudius und der Octavia Claudia, Römische Mitteilungen 98: 373-395. [26] Sueton verdanken wir die Nachricht, dass sich Augustus sehnlichst Kinder von Livia wünschte, aber keine von ihr bekam. Chr. Nach Paul Schrömbges. [118] Als dann 4 n. Chr. Chr. Die römische Kaiser: 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian. Chr.) Beide waren davon überzeugt, dass nur durch Rückbesinnung auf die Götter die Weltherrschaft Roms garantiert und der Niedergang durch den Wiederaufbau der Tempel aufgehalten werden könnte.[99]. Es ist daher nicht auszuschließen, dass er im Rahmen ihres neuen Statuenprivilegs bereits in diesem Jahr eingeführt wurde und nicht erst 4 n. Chr. Zu den Frauen, die auf diese Weise zusätzlich privilegiert wurden, gehörte nun auch Livia, die 9 v. Chr. Schon mit der Geburt, so die Aussage des Monuments, war von den Göttern vorherbestimmt, dass er die Bürgerkriege beenden und nach dem Sieg über Antonius und Kleopatra der Welt den Frieden bringen werde. 32; This information is published from the Museum's collection database. In den Ehrungen der Jahre 35 v. Chr. [83] Auch die Linie der Wintersonnenwende war von zwei Punkten aus mit dem Friedensaltar verbunden. [42], 33 v. Chr. 2, fasc. Chr., als sich Tiberius auf Dauer nach Capri zurückzog und den Prätorianerpräfekten Seian mit der Verwaltung des römischen Reiches betraute, begann die zweite Etappe von Livias Entmachtung: Indem sich Tiberius dem Einfluss seiner Mutter entzog, wurde auch ihre Macht schwer erschüttert. 25 Cited without inv. Livia, Gattin des ersten römischen Kaisers Augustus und Mutter seines Nachfolgers Tiberius, war die erste und wohl bedeutendste Kaiserin Roms. [87] Ihren Sklaven und Freigelassenen stiftete sie ein Columbarium, d. h. eine große Grabanlage mit Nischen zur Aufnahme der Aschenurnen. [165], Zu der Verbreitung der negativen Beurteilung trug Robert Graves in seiner fiktiven Autobiographie des Kaisers Claudius bei. Wir wissen von keinem schweren Zerwürfnis, wozu gewiß nicht zuletzt die sittenstrenge Haltung Livias beigetragen hat, die sich nicht erlaubte, was sie dem Gatten nachsah.“[174]. Kaiserinnen- und Prinzessinnenbildnisse Frauenporträts, vol. Fittschen - P. Zanker, Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom, III: Kaiserinnen und Prinzessinnenbildnisse, Frauen Und Sueton betont eine Nuance sachlicher, dass Octavian zwar „Livia ihrem Gatten Tiberius Nero wegnahm, als sie schon schwanger war“, aber „sie auf einzigartige Art und Weise und mit einzigartiger Treue liebte und schätzte.“[23] Eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mag in der Tat die entscheidende Triebfeder gewesen sein. [130], Das Manko gleichen Gemmen aus, die privat in Auftrag gegeben wurden. Machtkämpfe im antiken Rom. Das entspricht der griechischen Variante der lateinischen Formel Livia Augusti und bedeutet „Livia, Ehefrau des Augustus“. Den Namen erklärt die Legende so: Als Livia gleich nach ihrer Hochzeit mit Augustus ihr Landgut besuchte, flog ein Adler an ihr vorüber mit einem weißen Huhn, das einen Lorbeerzweig im Schnabel hielt, und ließ es, so wie er es geraubt hatte, in ihren Schoß fallen. Chr. in die julische Familie adoptiert und erhielt den Augusta-Titel. Fittschen Klaus , Zanker Paul , Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom. Danach muss die Hochzeit drei Monate früher, als im Festkalender offiziell angegeben, stattgefunden haben, also Mitte bis Ende Oktober 39 v. Chr. [71] Ungeachtet der Eskapaden ihres Mannes wollte sich Livia als Vorbild der treuen Ehefrau dargestellt wissen und von anderen wahrgenommen werden. [17] Das schloss eine Heirat mit einem anderen Mann nach den gültigen Regeln aus. Der Schatten der Spitze des Obelisken fiel am Abend dieses Tages, am 23. [121], Des Princeps Tod 14 n. K. FITTSCHEN – P. ZANKER, Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und Grausame Frauen der Weltgeschichte 2005 in die Galerie jener Frauengestalten ein, die durch ihre Blutrünstigkeit und Machtbesessenheit Geschichte schrieben. Dadurch leistete sie einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des neuen Herrschaftssystems. Richard Delbrueck, “Portraets byzantinischer Kaiserinnen,” Mitteilungen des kaiserlich deutschen archäologischen Instituts, Römische Abteilung 28 (1913): 340 [310–52]. 17, ill. Chamay, Jacques, Jiřì Frel, and Jean-Louis Maier. Fittschen, K. and P. Zanker, Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom III. Richmond: 1980, pp. ließ sich Antonius in aller Form von Octavia scheiden. (Mainz am Rhein : von Zabern, 1983), p. 2n7d. Zur Diva Augusta erhöht, hatte Livia postum die größtmögliche Ehrung erreicht und war ihrem ebenso vergotteten Gatten Augustus nunmehr völlig gleichgestellt. Wessel, Römische Frauenfrisuren von der Severischen bis zur ... Porträts byzantinischer Kaiserinnen, op.cit. vittae, die zugleich eine verheiratete Frau charakterisieren. [45], Livia und der Umbruch vom Duovirat zum Principat (36 v. bis 27 v. Die Sculpturen des Vaticanischen Museums , I, Berlin, Georg Reimer. Die neuen Bündnispartner legten größten Wert auf die öffentliche Demonstration, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Kaiserfrauen 3 567-560. Daher war, auch wenn die Eheschließung von politischen Motiven bestimmt gewesen sein mag, für ihren Bestand gegenseitige Zuneigung und Respekt ausschlaggebend. [105] Deutlicher als im Falle des Concordia-Tempels hat Ovid in seinem Bericht über die Erneuerung des Tempels der Bona Dea auf dem Aventin Livias Absichten hervorgehoben. Sie beutete ihre Klugheit zu ihrem eigenen und ihrer Familie Vorteil aus. ), Die Ehefrau eines Triumvirn (38 bis 27 v. August 30 v. Chr. Es fehlen völlig Selbstzeugnisse Livias, die einen Einblick in ihre eigene Gedankenwelt geben und es gestatten würden, neben der äußeren Geschichte ihrer politischen und gesellschaftlichen Rolle auch ihre innere geistige und moralische Entwicklung zu berücksichtigen. Das war alles in allem ein äußerst brisantes politisches Problem; denn in der Verfassungswirklichkeit war der Prinzipat eine Militärmonarchie, in der Verfassungsform und Rechtstheorie aber beharrten Augustus und auch Tiberius darauf, dass die Republik wiederhergestellt sei. Apollo 84 (August 1966), p. v, ill. Antiken Heinz Herzer & Co. advertisement. 30-31, 122, no. gesorgt, unsinnig und haltlos. Google Scholar 112. Antiken Heinz Herzer & Co. advertisement. Das neue Bild sollte im ganzen römischen Reich die veränderte Rolle Livias als Witwe und Priesterin des vergöttlichten Gatten bekannt machen. [129] Dieses Ehrenrecht genossen bisher allein die Vestalinnen, die Priesterinnen der Vesta. Welcome to the Art Institute’s online scholarly catalogues. Das bedeutet, dass Livia die direkte Aufsicht über ihren Haushalt und eine eigene Haushaltsorganisation hatte. Ancient Sculptural Copies in Miniature. [142] Als darüber im Senat beraten wurde, lehnte Tiberius mit einer Grundsatzrede den Antrag der Spanier ab. Oftmals zielen ihre Darstellungen über Livia gar nicht wirklich auf sie als Frau, sondern benutzen sie als Medium, um indirekt über den Princeps und den Prinzipat ein Urteil zu fällen. So vermied er, auf die Proskriptionsliste gesetzt zu werden, und schaffte im Jahr 42 v. Chr. Hochzeit mit Tiberius Claudius Nero 43 v. Chr. alleiniger Inhaber der Triumviralgewalt. Hochhuth machte Octavian statt Claudius Nero zum Vater von Livias zweitem Sohn Drusus und folgerte: Livia habe sich mit ihrem ersten Ehemann Claudius Nero abgesprochen, sich zu Octavian ins Bett zu legen und von ihm schwängern zu lassen; denn sie hätten konspirativ den Plan gefasst, an „Octavian Rache zu nehmen, an den Mördern ihres Vaters, indem sie dessen Enkel Tiberius an den Enkeln des Kaisers vorbei den Weg zum Thron freimacht....frei mordet“. Um sich und Livia zu entlasten, ließ Octavian Drusus, der in seinem Haus geboren wurde, dem leiblichen Vater übergeben, der ihn sofort als seinen Sohn anerkannte. Claudius Nero zögerte nicht, zu gehorchen, und übernahm anlässlich der Hochzeit sogar die Rolle des Brautvaters, als er die knapp 20-jährige Livia dem jungen Bräutigam zuführte. Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom. G. Lahusen, Römische Bildnisse. Man kann an den öffentlichen Ehrenbeschlüssen des Augustus für seine Frau einen wichtigen Tatbestand ablesen: Livias staatspolitische Bedeutung stieg in dem Maße, in dem es immer wahrscheinlicher wurde, dass der älteren claudischen Linie, die keine Blutsverwandtschaft mit Augustus für sich beanspruchen konnte, die Nachfolge im Prinzipat zufallen würde. Livia, Octavia, Iulia: Portraets und Darstellungen. Er zeigt zum einen, dass sie unter allen Umständen die Karriere ihrer Söhne fördern wollte, zum anderen illustriert er die familiäre Loyalität und Integrität des Hauses, welche die Propaganda Octavians als Gegenbild zur Illoyalität des Antonius gegenüber Octavia und den mit ihr gezeugten Kindern herausstellte. August 30 v. Chr. Da Schutz und die Hilfe des Patrons erst auf Bitten des Klienten aktiviert werden konnten, musste der Patron zugänglich sein, damit dieses System gegenseitiger Unterstützung funktionierte. offiziell zum Gott erhöht wurde.